Zuversicht braucht Vertrauen

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13.12.2024 Am Donnerstag, den 12.12.2024, lud der Fachbereich Kinder und Jugend zum digitalen Fachtag zum

Am Donnerstag, den 12.12.2024, lud der Fachbereich Kinder und Jugend zum digitalen Fachtag zum 17. Kinder- und Jugendbericht ein. Landesjugendreferentin Simone Reinisch begrüßte die Anwesenden mit einem adventlichen Impuls.


Die Veranstaltung fand in Kooperation mit Katharina Adams, Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung, Dr. Stina Kjellgren, Evangelische Akademie, Beate Kremser, Stadt Frankfurt am Main, Präventiver Jugendschutz, und Andrea Thiemann von der Diakonie Hessen statt.


Frau Prof.in Dr.in Davina Höblich erläuterte die zentralen Erkenntnisse und Empfehlungen des Jugendberichtes. Sie ist Professorin der Sozialen Arbeit mit dem Schwerpunkt Bildung, Ethik und Arbeit mit Kindern und Jugendlichen an der Hochschule RheinMain.


Sie ist Mitglied der Sachverständigenkommission des 17. Kinder- und Jugendberichtes.

Die Lage der jungen Generation und die Situation der Kinder- und Jugendhilfe beschrieb sie folgendermaßen:


Herausforderungen für junge Menschen, verursacht durch Krisen wie den Krieg in der Ukraine, die Corona-Pandemie oder auch die Herausforderungen des Klimawandels, prägen genauso wie der Fachkräftemangel und eine zunehmende Demokratiefeindlichkeit die öffentlichen Debatten und die Aktivitäten der Kinder- und Jugendhilfe erheblich. Die Krisen verdeutlichen, dass Stabilität und Frieden keineswegs selbstverständlich sind. Die Kinder- und Jugendhilfe ist hierdurch gefordert, den wandelnden Bedürfnissen der Adressat*innen weiterhin gerecht zu werden. Die Diskussionen konzentrieren sich insbesondere auf die ungleiche Verteilung von Ressourcen und die dringende Notwendigkeit, gerechte Teilhabechancen zu schaffen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Anerkennung von Diversität und dem Abbau und der Vermeidung von Diskriminierung gerade auch vor dem Hintergrund demokratiefeindlicher gesellschaftlicher Strömungen. Neben den offensichtlichen Herausforderungen beinhalten Krisen aber auch Chancen wie beispielsweise neue Arbeitsmöglichkeiten zur Behebung des Fachkräftemangels und veränderte Arbeitsformen durch die fortschreitende Digitalisierung. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des Jungseins verweisen insgesamt auf die Notwendigkeit neuer politischer und fachlicher Ansätze, um ein gerechtes Aufwachsen zu ermöglichen und die junge Generation zu befähigen, aktiv ihre Lebenslagen und auch ihre Zukunft mitzugestalten.

Nach lebhafter Diskussion zu den Empfehlungen und Kernbotschaften kommentierte Pfarrerin Andrea Thiemann aus Sicht der Referentin für Jugendhilfe und Kinderschutz der Diakonie Hessen den Bericht.


Ihr Fazit ist, dass der 17. Kinder- und Jugendbericht einen umfangreichen und differenzierten Blick auf die aktuelle Situation liefert und damit eine gute und solide Grundlage zur Weiterentwicklung ist.


Wünschenswert wären grundsätzlich neue Antworten auf aktuelle Problemstellungen der Gesamtsituation in der Kinder- und Jugendhilfe – „stetig steigende Bedarfe“, ein grundlegendes Umdenken – „Prävention statt Reaktion!“ und das Einbeziehen gesamtgesellschaftlicher Veränderungen. Beispielsweise zeige sich bei den Fachkräften der Wunsch nach einer Work-Life-Balance und stärkeres Fluktuationsverhalten. Pflegefamilien haben eine veränderte Familien- und Beschäftigungssituation, die berücksichtigt werden sollten.

Die Teilnehmenden bekamen sehr viele Informationen, Tipps und Links, um die zentralen Erkenntnisse vertiefen zu können.

Simone Reinisch, 12.12.2024